Kleine Großenhainer Kegler schieben keine ruhige Kugel
Die Abteilung des SV Motor Großenhain lädt zum Mitmachen ein. Auch ein Kreis-Einzelmeister ist am Start. Wer's hier kann, kann’s auch auf der Bowlingbahn.
Der Kegler-Nachwuchs aus Großenhain (grüne T-Shirts) im Freundschaftsspiel gegen die Radeburger auf der Kegelbahn am Rostiger Weg.
Von Kathrin Krüger
Großenhain. Robin Bruns ruft seine grünen Mitstreiter mit "Sport frei" an die Bahn. Die Radeburger Kegler von TSV sind in gelben Trikots zum Freundschaftsspiel an den Rostiger Weg in die Kelleranlage gekommen. Die Zillestädter Trainerinnen Karina Knopf und Doreen Füssel haben mit Robin Bruns den Übungsleiterlehrgang gemacht. Es ist daher schon der zweite Freundschaftswettkampf, den beide Mannschaften bestreiten. Beim ersten Mal gewannen die jungen Kegler vom SV Motor Großenhain. Doch diesmal wird es schwer. Die Radeburger haben insgesamt zwölf Kinder im Training, die Großenhainer nur die Hälfte.
Robin Bruns ist seit zwei Jahren neuer Abteilungsleiter der Motor-Kegler. Er übernahm die Funktion nach Corona von Doris Hähner und Klaus Demmig. Die Nachwuchsarbeit ist schwieriger geworden, meint er. "Wir hatten mal zehn Spieler in der Nachwuchsmannschaft und bekamen die Übungsleiterpauschale", sagt der 24-Jährige. Das geht jetzt nicht mehr. Doch früher gab es auch noch das Ganztagsangebot an der Oberschule Kupferberg, um neue Spieler zu gewinnen. Robin Bruns hat es wieder versucht, doch gekommen ist leider keiner mehr.
Dabei ist das Kegeln für Selma - mit sechs Jahren die Jüngste - Jamie (10) oder Paul (17) ein toller Freizeitsport, der Spaß macht. Immer freitags ab 15 Uhr bespielen die Kinder und Jugendlichen die Bahnen unter der Apotheke am Kupferberg. Paul Riedel hat es sogar bis zum Einzelkreismeister der Jugend A im Januar in Riesa gebracht. Jetzt nahm er an den Bezirksmeisterschaften teil. Selma und ihr Bruder Karl (10) sind über dessen Freund zum Kegeln gekommen. Sandrin (13) ist seit einem Jahr dabei, ihr Bruder Sebastian (21) schon zehn Jahre. Robin Bruns ist der Cousin der beiden, da hat die Familienwerbung funktioniert. "Schon unsere Oma Ute Bruns hat hier keine ruhige Kugel geschoben", sagen die Klück-Geschwister.
Immer zwei Spieler kegeln bei diesem Freundschaftsspiel gegeneinander. Am Ende wird die ganze Mannschaft gewertet. "Kegeln ist ein Sport bis ins hohe Alter, vor allem gelenkschonend", unterstreicht Dorit Hähner, die im Sportanzug immer noch dabei ist. Mit 76 Jahren hat sie allerdings als Aktive aufgehört. Jetzt ist sie 80. Die Großenhainer wollen gern wieder eine Erwachsenenmannschaft aufstellen. Dazu braucht es aber weitere Mitspieler. "Ab August soll zudem wieder eine Jugendmannschaft im Wettkampfbetrieb spielen", verspricht Robin Bruns. Es weiß, dass er damit die Kinder beim wöchentlichen Training mal zwei Stunden von Handy und Computer fernhält.
Die Radeburger machen es vor, wie man Jungen und Mädchen zu sportlichen Erfolgen bringt. Mit der Parole "Gut Holz!" spielen sie in der U14 bis U18. "Wir werben unsere Spieler in der Radeburger Oberschule", sagt Karina Knopf. Sie ist mit ihrer Freundin seit fünf Jahren Übungsleiterin und aus einem Mädels-Kegelklub zur Trainerschaft gekommen. "Kegeln ist ein Sport, der Respekt und Fairness schult", sagen die Radeburger, die auf vier Männer- und eine Damenmannschaft verweisen können. Das wäre für die Motor-Kegler ein Traum! Sie hoffen, dass der eine oder andere freitags mal zum Schnuppern auf die Anlage kommt. Denn wer hier gut ist, macht auch beim Bowling eine prima Figur.
Quelle Kathrin Krüger